Dichtheitsprüfungen (Abdrücken)

Seit einiger Zeit besteht die Pflicht zur regelmäßigen Dichtheitsprüfung an Kälteanlagen, Klimaanlagen und auch Wärmepumpen. Diese Dichtheitsprüfungen müssen von zertifizierten Kälte-Klima-Fachbetrieben durchgeführt werden und dienen dazu, sicherzustellen, dass der Anlage keine umweltschädlichen Kältemittel entweichen. Meistens wird hierfür Stickstoff bis zu einem gewissen Druck in die Leitungen gepumpt und anschließend über einen längeren Zeitraum überwacht(Stabilität des Drucks wird überprüft). Dies ist die indirekte Messmethode, um festzustellen, ob Lecks im System sind.

Eine direkte Messmethode besteht aus dem Suchen von tatsächlichen Lecks. Hierfür werden die Leitungen ebenfalls mit Gas gefüllt und anschließend mittels Gaserkennungsgeräten auf Lecks inspiziert.

Auf dieser Seite erklären wir Ihnen lediglich die indirekte Messmethode.

 

Verfahren

Zu Beginn einer Dichtheitsprüfung sollten sie den für die Anlage vorgeschriebenen Prüfdruck herausfinden und genau kennen. Denn stellen Sie den Druck zu hoch ein, kann dies zu Schäden am Leitungssystem und in der Anlage führen - und ist er wiederum zu niedrig eingestellt, ist nicht mit Sicherheit feststellbar, ob das System auch wirklich dicht ist.

Ist der Prüfdruck bekannt, schließt man eine Stickstoffgasflasche mit Druckminderer (oder wahlweise ALbee Cool mit integriertem Druckminderer) an das System an und befüllt es bis zum gewünschten Prüfdruck. Jetzt wartet man einige Minuten ab und beobachtet die Druckanzeige.

Beachten Sie, dass es aufgrund von Temperaturschwankungen anfangs noch leichte Veränderungen der Messung geben kann. Stickstoff ist ein flexibles Medium, das leicht auf Veränderungen reagiert. Warten Sie daher zuerst, bis sich das Gas in den Leitungen „gesetzt“ hat.

 

Leck gefunden?

Gefundene Leckstellen müssen sofort repariert werden. Nach der Reparatur muss der Bediener sicherstellen, dass eine Dichtheitsprüfung mit sauerstofffreiem Stickstoff durchgeführt wird.

 

Wie voll sollte eine Stickstoff-Gasflasche für eine Dichtheitsprüfung sein?

Für eine Dichtheitsprüfung wird viel Druck benötigt. Daher genügen manchmal angebrochene Flaschen mit wenig Restdruck nicht. Es rät sich, angebrochene Stickstoff-Flaschen mit wenig Restinhalt für weniger druckintensive Anwendungen, wie z.B. Spülen zu verwenden.

 

Anwendungsbereiche

  • Kälteanlagen
  • Klimaanlagen
  • Wärmepumpen

 

Regelmäßige Dichtheitsprüfungen sind gesetzlich vorgeschrieben

Um Treibhauseffekte durch entweichendes Kühlmittel vorzubeugen, sind regelmäßige Dichtheitsprüfungen gesetzlich vorgeschrieben.

Bis zum 01.01.2015 musste diese Prüfung je nach Gewicht des in der Anlage verwendeten Treibhausgases entweder jährlich, halbjährlich oder sogar jedes Quartal durchgeführt werden.

Seit dem 01.01.2015 hat sich die Gesetzeslage geändert und die Häufigkeit der Prüfungen ergibt sich nun aus dem Treibhausgaspotenzial der verschiedenen Kühlmittel.

Die folgende Tabelle erklärt, wie häufig Prüfungen notwendig sind:

Kältemittel GWP*-Wert jährliche Kontrolle ab halbjährliche Kontrolle ab vierteljährliche Kontrolle ab

R-134a 1430 3,5 kg 34,9 kg 349 kg
R-404A 3922 1,3 kg 12,7 kg 127 kg
R-407C 1774 2,8 kg 28,2 kg 282 kg
R-410A 2088 2,4 kg 23,9 kg 239 kg

Definitionen:

*GWP-Wert = Global Warming Potential, dieser Wert beschreibt das Treibhauspotential des verwendeten Kältemittels im Verhältnis zu CO2. Ein GWP von 1000 z.B. bedeutet, dass 1kg des verwendeten Kältemittels dieselbe Wirkung wie 1.000 kg CO2 besitzt.

 

Evakuieren (Vakuumziehen)

Um Feuchtigkeit oder Restgase im Kreislauf einer Klimaanlage oder Wärmepumpe zu entfernen, wird diese vor Inbetriebnahme oder nach einer Wartung evakuiert. Ein vorheriges oder anschließendes Spülen mit Stickstoff kann hier zusätzlich sicherstellen, dass alle Restfeuchtigkeit und Restgase entfernt sind.

Neben der Entfernung von Feuchtigkeit dient das Evakuieren auch als alternative Dichtheitsprüfung gegenüber einer Dichtigkeitsprüfung mit Stickstoff: Bei einer Dichtheitsprüfung mit trockenem Stickstoff wird durch das Befüllen ein Überdruck in der Leitung erzeugt; man möchte feststellen, ob Gas austritt und sich der Überdruck hält. Bei einer Dichtheitsprüfung durch Evakuieren wird ein Unterdruck erzeugt; man möchte sehen, ob der Unterdruck bestehen bleibt, oder der Druck sich wegen Lecks wieder erhöht.

Für eine reine Dichtheitsprüfung durch Evakuieren wird kein Stickstoff benötigt. Als abschließende Anwendung nach dem Evakuieren(oder vor dem Evakuieren) lohnt es sich jedoch die Anlage mit Stickstoff zu spülen, um etwaige Restfeuchtigkeit aus dem System zu entfernen.

Ist bereits Kältemittel in der Anlage wird dieses bei einer Evakuierung häufig herausgesogen und entweder nach einer Reinigung wieder in das System eingesetzt oder durch Neues ersetzt.

Wird dies nicht gemacht, so kann die Anlage nach kurzer Zeit bereits unbrauchbar werden, da Feuchtigkeit im System zur Vereisung von Bauteilen oder zu Kompressorschäden führen kann.

 

Verfahren

Schließen Sie eine Vakuumpumpe an die zu evakuierende Leitung an und schalten Sie sie ein. Sobald ein Unterdruck von ca. -1 bar (kann je nach Anlage abweichen) erreicht ist, wartet man einige Minuten und beobachtet die Druckanzeige. Verhält sich der Druck konstant, so lässt man die Vakuumpumpe zum Entfeuchten nochetwas länger laufen, es sei denn, die Leitung wurde vorher mit Stickstoff abgedrückt. In diesem Fall ist es nicht zwingend notwendig.

 

Anwendungsbereiche

  • Kälteanlagen
  • Klimaanlagen
  • Wärmepumpen

 

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